Robust. Bunt. Reinrassig.
Ballenabszess
Ursache:
Verletzung der Fußsohle (z.B. auf spitzen Steinen gelaufen, Splitter) und Eintritt von Keimen in die Wunde
Symptome:
Knubbel zwischen den Zehen oder am Fußballen, Hinken, Lahmen, Humpeln, unbehandelt kann die Infektion zum Tod führen
Behandlung:
Der Tierarzt schneidet den Abszess auf und räumt ihn aus. Alternativ kann man auch den Fuß zunächst in Betaisadona aufweichen und den Abszess selbst aufschneiden und vollständig leeren. Im Anschluss wird ein Entlastungsverband mit Antibiotischer Salbe angelegt, welcher täglich zu wechseln ist.
Vorbeugung:
Kein Split oder Kies im Auslauf, Streu regelmäßig wechseln, Sitzstangen abrunden
Legenot
Ursache:
Zerbrochene Eier im Legedarm der Henne durch falsches Anfassen, zu große doppeldottrige Eier, Nährstoffmangel,
Symptome:
Pinguinhaltung, starkes Pressen, beschleunigte Atmung, Unruhe, später Kreislaufbeschwerden
Behandlung:
Der Tierarzt entfernt die Ei-Reste oder das komplette Ei. Es ist wichtig schnell zu handeln.
Vorbeugung:
Man hat lediglich Einfluss auf eine optimale Nährstoffversorgung und sollte Junghennen nicht unnötig fangen und tragen, da diese oft dünnschalige Eier zu Beginn der Legetätigkeit legen.
Kropfverstopfung
Ursache: Zu viel, verdorbenes, zu hartes, gärendes, quellendes Futter, lange Grashalme - all das können Auslöser von Kropfverstopfungen sein.
Symptome:
Entweder weicher, gärender übervoller Kropf oder harter Kropf, hecheln, Benommenheit, Mattigkeit, liegen
Behandlung:
Bitte nicht selbst dran versuchen. Man kann den Kropf vorsichtig massieren und sucht den nächsten Tierarzt auf. Dieser entscheidet über die Behandlung. In vielen Fällen hilft nur noch eine Narkose und der Schnitt in den Kropf, um dem Tier zu helfen.
Vorbeugung:
Keine gärenden und quellenden Futtermittel anbieten (z.B. Brot), keinen Grasschnitt verfüttern
Kammerfrierungen
Ursache: Temperaturen ab Gefrierpunkt, kalt-feuchtes Stallklima
Symptome:
Der Kamm des Hahnes wird an den Spitzen erst grau, dann schwarz und die Zacken fallen ab. Schmerzhaft.
Behandlung:
Keine Möglichkeit. Eine Erfrierung kann man nicht behandeln.
Vorbeugung:
Sobald es anfängt dauerhaft zu frieren und die Temperaturen in den Minusbereich gehen, kann man den Kamm und die Kehllappen des Hahnes mit Kälteschutz-Salbe (z.B. Ringelblumenvaseline) einreiben. Die schützt vor Erfrierungen, muss jedoch spätestens alle zwei Tge wiederholt werden. Wichtig: Keine Vaseline auf Wasserbasis oder solche Salben verwenden. Die würde die Erfrierung fördern. Auf entsprechender Vaseline steht "zum Kälteschutz" drauf.
Vergiftung
Ursache:
Schädlingsbekämpfungsmittel, Kunstdünger, gebeiztes Getreide, Chemiekalien, Mutterkorn im Roggen, Schimmelpilze im Futter, rohe Kartoffeln, Kartoffelkeime, Efeu
Symptome:
Krampfen, Benommenheit, Kreislaufschwäche, Mattigkeit, Würgen
Behandlung:
Eine Behandlung ist meist nicht möglich. Das Tier verendet sehr schnell.
Vorbeugung:
Für Hühner giftiges Futter, Dünger etc. immer außer Reichweite halten. Normalerweise nehmen Hühner giftige Pflanzen nicht als Futter auf, auf diesen Instinkt alleine sollte man sich jedoch nicht verlassen.
Hinweis:
Ich empfehle nach Vergiftung eine Autopsie durchführen zu lassen, z.B. im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper. Der Kostenfaktor liegt bei etwa 20 Euro um die Todesursache zu finden. So kann man den auslösenden Faktor entfernen.